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Pencak Silat

Pencak Silat – die Kampfkunst aus Südostasien, steht für eine große Vielfalt an Techniken, tänzerische Bewegungen sowie Härte im Kampf. Dies scheint im ersten Moment ein Widerspruch zu sein. Lernt man aber diesen Kampfsport erst etwas kennen, wird man schnell feststellen können, dass dem nicht so ist.

Pencak Silat bevorzugt das Ausweichen. Die typische Reaktion auf Angriffe ist leicht und schnell, ohne den knochenbrechenden Kontakt mit dem Gegner zu suchen. Man stellt sich der angreifenden Kraft nicht entgegen, sondern passt sich ihr an, nutzt sie für sich aus und lenkt sie in die gewollten Bahnen, um sie so besser kontrollieren und den Gegner im besten Moment bezwingen zu können. Die Bewegungen erlangen dadurch einen tänzerischen Charakter. Im (Wett-)Kampf wird das besonders in der Eröffnungsphase deutlich, wobei auch der schnelle Wechsel zwischen hohen und tiefen Stellungen typisch für Silat ist.

Silat beinhaltet eine Vielzahl verschiedener Angriffs- und Verteidigungsbewegungen; Schlagtechniken, Tritte und Abwehrtechniken, sowie Blöcke, Griffe und Hebel. Blitzschnelle Anspannung und Entspannung wechseln miteinander ab. Trotz der tänzerischen Bewegungen ist Pencak Silat ein realistisches, vielseitiges Verteidigungssystem, wenn die Techniken im Kampf mit der erforderlichen Härte und Schnelligkeit ausgeführt werden.

Das Pencak Silat besteht aus vier Aspekten:

Die Geschichte

Pencak Silat ist eine Kampfkunst, die, aufgeteilt in viele verschiedene Stile, ausgehend vom indonesischen Archipel in Malaysia, Singapur und mittlerweile auch in Teilen Europas ausgeübt wird. Sie bedeutet übersetzt so viel wie „kunstvolles Kämpfen“.

Pencak Silat wird schon seit langer Zeit auf den Inseln ausgeübt, die uns heute als Indonesien bekannt sind. Was bei uns als Sport bzw. Kampfkunst gelehrt wird ist in seiner Heimat ein wichtiger Bestandteil der Kultur; Pencak Silat wird in Schulen gelehrt, zur Selbstverteidigung angewandt und auch als Tanz bei Hochzeiten, Beerdigungen, usw. aufgeführt.

Im Laufe der Zeit haben die verschiedenen Völker in diesem Archipel auch ganz verschiedene Stile entwickelt, die alle andere Schwerpunkte haben. Einige dieser Stile, die sich, vor allem im sportlichen Wettkampf, gegenüber anderen durchgesetzt haben, und weitere Verbreitung fanden, sind heute vom IPSI (Ikatan Pencak Silat Indonesia), dem Pencak Silat-Weltverband anerkannt.

Daneben gibt es sicherlich noch viele andere Stile, die nicht bekannt sind, da sie nur von wenigen, manchmal auch nur von einem einzigen Meister ausgeübt werden. Viele dieser Stile und ihre Techniken nehmen die alten Meister mit ins Grab, da sie keine Möglichkeit hatten, sie an Schüler weiter zu geben.

Wettkampf

Beim Wettkampf werden Schutzwesten getragen, da alle Techniken im Vollkontakt ausgeführt werden. Der Kampf geht über 3 Runden mit einer Netto-Kampfzeit von jeweils 2 Minuten.

Tritte und Schläge sind nur oberhalb der Gürtellinie erlaubt, Kopfangriffe verboten. Es werden auch Wurf- und Grifftechniken angewendet.

Punktwertungen gibt es für Treffer, Abwehren und Würfe.

Der Stil Bongkot Harimau

Bongkot Harimau ist ein relativ junger Stil, der erst seit dem 20.Jahrhundert besteht. Der Begründer des Stils war Henri de Thomis, der ab seinem 8. Lebensjahr Pencak Silat betrieb. Zuerst trainierte er bei seinem Vater, der Serak lernte, dann bei dem Guru des Serak selbst. Daneben lernte er Cimande in Jakarta. Ein Freund seines Vaters unterrichtete ihn nebenher noch in Kuntao. Als sein Vater versetzt wurde, lernte er in Surabaya den Stil Derosemo kennen. Nach seiner Emigration 1959 in die Niederlande kam er in Kontakt mit Panca Bela. Nachdem er all diese verschiedene Stile studiert und eine Menge eigene Erfahrung gesammelt hatte, entwickelte er den Stil Bongkot Harimau. Der Stil ist eher wettkampforientiert und besteht zu ca. 70 % aus Olah Raga.

Der Stil Bongkot Harimau wurde von Weltverband PERSILAT (Persekutuan Pencak Silat Antarabangsa) anerkannt. Es bestehen mittlerweile Schulen in einigen Städten Hollands, sowie in Deutschland, Belgien und Österreich. Henri de Thomis verstarb mit 67 Jahren 1993 in Groningen/Holland. Sein Sohn Raoul de Thomis führt den Stil seither erfolgreich fort.